Warum solltest du diesen Blogartikel lesen?
Du befindest dich im Moment in einer Situation, in der du mehr Schatten als Licht wahrnimmst.
Du möchtest etwas an dieser Situation ändern, indem du neue Kraft und Energie tankst.
Du möchtest eine neue Möglichkeiten kennen lernen, um Zugang zu deinen Stärken und Ressourcen zu erhalten, um diese zu nutzen.
So langsam bahnt sich der Herbst seinen Weg. Die Blätter fallen von den Bäumen, die Tage werden kürzer, es wird früher dunkler und wir richten den Fokus wieder mehr von außen nach innen. Die Natur mit ihrem Jahreszeitenwechsel macht es uns vor: Unser Leben besteht aus einem ständigen Wandel und aus einem kontinuierlichen Rhythmus. Ohne diese Veränderung und die Polarität, also die Wahrnehmung von Gegensätzen wie Herbst und Frühling, dunkel und hell, könnten wir überhaupt keine Unterschiede festmachen.
Vielleicht kennst du das? Manchmal ist es uns Menschen erst möglich, etwas Wertvolles in seiner wahren Bedeutung zu erkennen, wenn wir es verloren haben und es aus unserem Leben verschwunden ist. Manchmal ist es uns erst möglich, uns in unserem Potenzial und unserem Licht wirklich zu erkennen, wenn wir uns in einer (Lebens-)Situation befinden, die uns alles abverlangt und uns vor große Lernaufgaben stellt - einer Situation, in der wir vor lauter Schatten wenig Licht erkennen können und die wir nicht verstehen.
Steve Jobs hat in seiner berühmten Abschlussrede am Stanford College 2005 einmal gesagt, dass wir Zusammenhänge im Leben nicht erkennen können, wenn wir nur nach vorne blicken. Die Sinnhaftigkeit und die verbindenden Elemente, warum etwas passiert, erkennen wir dann, wenn wir zurück blicken, Vertrauen entwickeln und an etwas glauben. Er spricht vom Glauben an Schicksal, Leben, Karma und „whatever“...
Für mich ist dieses „whatever“ den Glauben an sich selbst nicht zu verlieren. Das mag sich jetzt so anhören wie eines dieser Zitate aus einem Tischkalender, aber aus meiner Sicht steckt hinter dieser Aussage viel Wahrheit. Denn wir tragen ganz viel in uns. Jeder von uns! In uns steckt so viel Potenzial und solch eine Stärkenvielfalt.
Kurzum: Wir tragen so viel Brillanz in uns! Wie sonst hätten wir viele Dinge in unserem Leben erreichen können? Wie sonst hätten wir auch schwierige Situationen meistern und viele schöne Momente erleben können? Es ist also alles da, was es braucht, um den Blick wieder in eine positive Zukunft zu richten. Doch warum fällt uns das oftmals so schwer?
Warum vertrauen wir in diesen „Schattensituationen“ nicht auf uns selbst?
Eine Erklärung: Wir Menschen gewichten negative Gefühle und Emotionen einfach stärker als Positive. Wir fokussieren uns darauf, was gerade nicht gut läuft, neigen dazu zu verallgemeinern und uns in diesen negativen Emotionen zu verlieren.
In der Entwicklung unserer Vorfahren waren negative Gefühle, wie zum Beispiel Angst, überlebensnotwendig, um Gefahren zu entkommen. Heute flüchten wir eher selten vor wilden Tieren. Im Gehirn laufen bei negativen Gefühlen jedoch immer noch die alten Reaktionsschemata ab, die uns in Stress versetzen. Dieser Zustand im Gehirn führt dazu, dass unsere Handlungsoptionen begrenzt sind und wir nicht mehr auf unser volles Potenzial zugreifen können.
Ich weiß nicht wie es dir geht, aber in schwierigen Lebenssituationen ist es furchtbar anstrengend, durch den Tag zu gehen, mit einer inneren Haltung die ausstrahlt und sagt „Ja, ich bin brillant, weil ich so bin wie ich bin“.
In diesen Situationen ist es aus meiner Sicht hilfreich innezuhalten. Innezuhalten und sich den Raum zu geben, einen bewussten Blick darauf zu werfen, welche Ressourcen und Potenziale wir in uns tragen. Wenn wir diese für uns identifizieren und sichtbar machen, können wir sie für uns nutzen. Wir können sie in diesen „Schattensituationen“ nutzen, um einen anderen Fokus zu setzen, Selbstvertrauen zu tanken und nach und nach wieder in die eigene Mitte zu kommen.
Das hört sich jetzt alles einfach an... Es wäre vermessen zu sagen „Schau halt mal hin und alle Probleme ändern sich auf Knopfdruck“. Der Weg raus aus einer schwierigen Lebenssituation ist nicht einfach, braucht Zeit und vor allem Geduld mit sich selbst. Dazu gehört es auch, sich einzugestehen, dass manche Prozesse einfach so lange dauern, wie sie dauern. Gerald Hüther, ein deutscher Neurobiologe wird in einem Fachartikel „Hirnforschung: Wie sich die Seele das Gehirn baut“ zitiert mit dem Satz: „Nicht die Lösung eines Problems wird zum Halt im Leben, sondern der Weg vom Problem zur Lösung.“ (Rogosch, 2001). Und der Weg zur Lösung ist aus meiner Sicht, der Weg nach Innen.
Kurzum: Der Weg raus – ist ganz klar rein
Um all das Positive in uns und unserem Leben überhaupt wieder wahrnehmen zu können, braucht es den Mut, uns wirklich mit uns selbst zu beschäftigen und den Blick nach innen zu richten.
Unser erster Impuls ist oftmals, negative Gefühle wie Enttäuschung, Wut, verlorenes Vertrauen und Trauer nicht fühlen zu wollen und „wegzudrücken“.
Wir suchen unsere verlorene Zufriedenheit, unsere Lebensfreude und unseren inneren Frieden dann eher im Außen, bei anderen Menschen und in der Ablenkung. Zum Beispiel durch ein übertriebenes Maß an zu viel Arbeit, zu viel Sport, zu viel Feiern, zu viel Essen.
Wir wundern uns dann, warum uns das dann irgendwie doch nicht die gewünschte Zufriedenheit beschert. Warum wir uns trotzdem nicht erfüllt und ausgeglichen fühlen. Wir glauben einfach nicht mehr an das „Glück“ und unsere eigenen Ressourcen, sondern fühlen uns eher weit weg davon.
Die lateinische Bedeutung des Begriffs Ressource (resurgere) bedeutet übersetzt „hervorquellen“. Ressourcen sind also im wahrsten Sinne des Wortes positive Eigenschaften, die aus unserer inneren Quelle „hervorsprudeln“ und die uns zur Verfügung stehen, um unsere Visionen und Ziele zu verfolgen. Ressourcen setzen Energie aus unserem inneren Potenzial frei, um herausfordernde Lebenssituationen aus unserer eigenen Kraft heraus zu meistern.
Nur wer seine Ressourcen und Potenziale kennt, kann diese auch in den richtigen Momenten für sich selbst anwenden und daraus schöpfen. Ich möchte dich mit diesem Blogartikel ermutigen, dir in schwierigen Zeiten bewusst den Raum zu nehmen und den Blick auf das, was dich ausmacht zu richten. Auf brillante Momente in deinem Leben, die dich zum Strahlen gebracht und die deine Persönlichkeit und dein Wesen in der besten Version deiner Selbst zum Vorschein gebracht haben. Denn wenn du dich gerade in einer herausfordernden Lebenssituation befindest, gibt es definitiv auf „der anderen Seite“ mindestens genauso viel Licht, Chancen und Freude.
Vielleicht hast du einfach nur für den Moment vergessen: Du bist brillant, genauso wie du bist, mit allen Schwächen und Stärken, mit allen negativen und positiven Gefühlen!
Wenn du für dich deine Ressourcen und Potenziale wieder sichtbar machen möchtest, schau dir das beigefügte Worksheet an. Mit diesem kannst du genau hier ansetzen und dir deiner inneren Kraft wieder bewusstwerden.
Bleib neugierig und geduldig mit dir selbst… Explore!
yvonne
Für dich! ...
Quelle:
Rogosch, R. (2001, 30. Mai). Hirnforschung: Wie sich die Seele das Gehirn baut. Der Tagesspiegel, Abgerufen von https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/hirnforschung-wie-sich-die-seele-das-gehirn-baut/230846.html
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Jürgen (Montag, 08 Oktober 2018 07:41)
Brillant geschrieben, regt zum Workshop mit einem selbst an.
Gratulation zu diesem Blog sowohl inhaltlich als auch von der Gestaltung. Perfekt gemacht. Euch beiden viel Vergnügen u Erfolg damit.