Warum solltest du diesen Blogartikel lesen?
Du stehst aktuell vor einer Entscheidung, aber schiebst diese noch vor dir her.
Du hast deine Entscheidung eigentlich bereits getroffen, aber du spürst, dass dich noch etwas hemmt.
Du kannst noch keinen finalen Haken an deine Entscheidung machen und die kommunizieren.
Du möchtest Entscheidungen für dich besser und klarer treffen können.
„Bauch sagt zu Kopf ja, doch Kopf sagt zu Bauch nein. Und zwischen den beiden steh ich…“ so singt es Mark Forster in seinem Lied so schön und vielleicht kennst du dieses Gefühl auch.
Du stehst vor einer Entscheidung und kommst einfach nicht weiter. Du zögerst diese Entscheidung hinaus, der innerliche Druck wird immer größer und die Unsicherheit nimmt häufig zu. Oftmals ist es ein hin und her zwischen „Soll ich?“ oder „Soll ich nicht?“. In manchen Momenten bist du in deiner Entscheidung ganz klar und du stehst kurz davor sie zu fällen, und einen Moment später kommen dann doch wieder Gedanken auf, die dich hemmen.
Es ist wie das Engelchen und das Teufelchen auf den Schultern, die dir von beiden Seiten etwas zu rufen, aber unterschiedliche Standpunkte vertreten. Es kann auch ein Duell zwischen Bauch und Kopf sein.
Oder wie ich sagen würde…
Wir spielen „Entscheidungs-Pin-Pong“.
Aber warum ist das so? Wir treffen laut Forschungen mindestens 20.000 Entscheidungen am Tag und dennoch fallen uns manche dieser Entscheidungen so unglaublich schwer. Manchmal fehlen uns Informationen, die wir für unsere Entscheidung denken zu brauchen. Manchmal können wir das Risiko nicht einschätzen oder wir fragen uns, ob es das wert ist. Manchmal haben wir vielleicht auch Angst die Erwartungen anderer oder sogar einer speziellen Person nicht erfüllen zu können, diese zu enttäuschen oder zu verletzen. Die Gründe, eine Entscheidung nicht treffen zu können, einen Schritt nach vorne und wieder zwei zurück zu gehen, sind vielfältig.
Oftmals schaffen wir es auch nicht, unsere Komfortzone zu verlassen. Unseren gewohnten Raum und unsere Verhaltensmuster zu ändern. Denn wie der Begriff „Komfortzone“ bereits impliziert: Hier fühlen wir uns sicher und geborgen. Solange wir in unserer Komfortzone sind, vermittelt diese uns Beständigkeit und Vertrautheit. Wir müssen keine große Energie aufwenden um Dinge zu erreichen.
Eine Entscheidung bringt aber auch Veränderung mit sich. Dies kann bedeuten, dass wir unsere Komfortzone verlassen müssen. Gehen wir diesen Schritt, so betreten wir die sogenannte Wachstumszone. Hier müssen wir für das, was wir tun, mehr Energie aufwenden. Nicht alles was uns begegnet, ist vorhersehbar, sondern stellt uns vor Herausforderungen. Aber genau in dieser Zone beginnt unsere persönliche Entwicklung und unser Wachstum. Durch neue Erfahrungen und auch durch die Herausforderungen können wir uns weiterentwickeln und wachsen. Und was heute noch die Wachstumszone für uns ist, kann in der Zukunft zu unserer neuen Komfortzone werden. Das ist der Kreislauf der persönlichen Entwicklung.
Ich selbst kenne diese Gefühle nur zu gut. Im Frühling letzten Jahres stand ich vor der Entscheidung, ob ich in meinem bisherigen Unternehmen bleibe oder das Jobangebot eines anderen Unternehmens annehme. Es war eine Entscheidung zwischen Sicherheit und Karriere auf der einen Seite und Herausforderung und neuen Erfahrungen auf der anderen Seite. Diese Entscheidung fiel mir wirklich nicht leicht, denn es war die Entscheidung den sicheren Hafen, sprich die Komfortzone, zu verlassen und in die Wachstumszone zu gehen.
Welche Fragen kannst du dir stellen?
Wenn du aktuell auch vor einer Entscheidung stehst, frage dich doch einmal selbst:
1.
Welcher Grund könnte dahinterstecken, dass du deine Entscheidung noch nicht treffen kannst?
2. Was oder wer ist es
wirklich, der dich daran hindert?
3. Oder auch: Wer kann dir die Erlaubnis geben, diese Entscheidung treffen zu dürfen?
4. Was ist vielleicht auch das Gute daran, die Entscheidung noch nicht getroffen zu haben?
Bei mir war es Punkt Drei. Ich habe gemerkt, dass ich meine Entscheidung eigentlich schon längst getroffen hatte, aber mich noch etwas daran hinderte, diese in die Tat umzusetzen. Dies war der Zuspruch und die „Erlaubnis“ einer für mich sehr wichtigen Person in meinem Leben. Als mir das klar wurde und ich das Gespräch mit dieser Person gesucht habe, um meine Gedanken zu teilen, brachte es sehr viel Klarheit in meine Entscheidungsfindung. Der finale Haken war gesetzt. Es stellte sich heraus, dass diese Person nicht per se gegen meine Entscheidung war. Sie hat sich einfach nur Sorgen gemacht und wollte, dass es mir gut geht.
Versuch es doch auch mal mit einem Perspektivwechsel
Eine weitere Möglichkeit, neben den oben aufgeführten Fragen, die du dir selbst stellen kannst, ist ein Perspektivwechsel. Du versetzt dich also in die Lage von jemand anderem. Jemand, der dir wohlgesonnen ist. Dies kann ein guter Freund/eine gute Freundin sein oder jemand, dessen Meinung du sehr schätzt. Vielleicht auch jemand, der dir als Vorbild dient. Dieses Vorbild kann eine Person sein, die du persönlich kennst oder auch nicht, wie z. B. Steve Jobs oder Madonna.
Jetzt fragst du dich vielleicht: Was ist der Sinn dahinter?
Ein Perspektivwechsel ermöglicht es dir, deinen Standpunkt zu verlassen und eine neue Perspektive einzunehmen. Oftmals kreisen unsere Gedanken um dieselbe Frage, wir sind festgefahren, fokussiert auf uns und wenig offen für neue Impulse.
Eine Studie von Yaniv und Choshen-Hillel (2012) hat gezeigt, dass wir bessere Entscheidungen treffen können, wenn wir uns in jemand anderen hineinversetzen und die Entscheidung aus dessen Rolle heraus treffen. Wir lösen uns also von unseren Gedankenmustern, nehmen Abstand, sehen die Entscheidung in einem neuen/anderen Licht und bedienen uns der Meinung und der Weisheit anderer.
Probiere es doch einfach mal aus. Du wirst überrascht sein, welche Antworten du dir selbst, aus einer anderen Rollen heraus, geben wirst. Denn oftmals fehlt uns einfach mal ein anderer Blick auf unsere Entscheidungssituation oder ein Ratschlag einer vertrauten und uns wohlgesonnenen Person. Hierzu habe ich dir ein Worksheet erstellt… Explore! :)
Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Ausprobieren!
Sei dein eigener Entdecker!
Sabrina
Für dich! ...
Quelle:
Yaniv, I., & Choshen-Hillel, S. (2012). When guessing what another person would say is better than giving your own opinion: Using perspective-taking to improve advice-taking. Journal of Experimental Social Psychology, 48(5), 1022-1028.
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Carina (Mittwoch, 07 November 2018 17:55)
Liebe Sabrina,
dein Artikel spricht ein Thema mitten aus dem Leben an. Genau dieses Entscheidungs-Ping-Pong kenne ich leider nur allzu gut und auch Mark Forster muss ich zustimmen. Wie du richtig sagst, heißt Entscheidungen treffen auch mutig zu sein und die Chance wahrzunehmen zu wachsen. Auch wenn mir bisher der Mut fehlt: wenn ein Match ewig andauert, kann es keinen Gewinner und keine Revanche geben.