Deine Werte. Dein Fundament. Deine Zukunft.

 

Warum solltest du diesen Blogartikel lesen?

Du möchtest wissen, warum dir Werte Stabilität in Zeiten des Wandels schenken?

Du möchtest dir deiner Werte bewusst werden und dich wieder stärker mit diesen verbinden? 

Du bist neugierig, wie du ein werteorientiertes Leben führen kannst?

 

 

„Ich will die alte Welt zurück, frei reisen und einfach mein Leben so gestalten, wie ich es für richtig halte“. Dieser Satz, aus einem Gespräch mit einer Freundin über Corona, klingt in mir seit ein paar Tagen nach. Wir sprachen über momentane „Lagerkollermomente“, gemeinsam gemachte Reisen und Momente der puren Freiheit. „Freiheit“...für mich ein Begriff mit Bedeutung und einer meiner zentralen Werte, der mein Denken und Handeln immer wieder stark beeinflusst, wenn ich so auf mich und mein Leben schaue. Als Selbständige mir meine Zeit (so ziemlich) frei einteilen zu können,  die Wahl zu haben mit Menschen zusammenzuarbeiten, die ähnlich ticken, Montags erst um 14 Uhr im Büro zu sein, die Welt zu entdecken, liberal zu denken und zu fühlen... All das und so viel mehr ist Freiheit für mich. 

 

Wahrscheinlich löst das Wort „Freiheit“ bei jedem unterschiedliche Assoziationen aus. Je nachdem, wie essentiell dieser Aspekt für das eigene Leben ist. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber gerade Freiheit ist so ein fundamentaler Wert, den ich nie angezweifelt habe. Irgendwie war es „selbstverständlich“ sich frei bewegen und reisen zu können. Bis Corona kam... und die Ereignisse Fragen aufgeworfen haben, die uns alle betreffen: 

 

• Wie können wir Freiheit im Dschungel der Einschränkungen und Regeln leben und uns dennoch selbst treu bleiben?
•  Wie können wir das Bedürfnis nach Nähe mit Distanz und Abstand vereinen? 
•  Wie viel Eigeninteresse und wie viel Gemeinwohl ist sinnvoll und notwendig? 

 

Vielleicht fragst du dich grade beim Lesen: „Wo ist die Verbindung zum Thema Persönlichkeitsentwicklung, für den unser Blog ja hauptsächlich steht?“ Du bist als Mensch ein soziales Wesen und damit Teil von verschiedenen Systemen wie deiner Familie, deinem Team auf der Arbeit oder deinem Fußballverein. Diese Systeme mit ihren Normen und Werten haben automatisch einen Einfluss auf dich, genauso andersherum nimmst du durch dein Verhalten Einfluss auf die äußere Welt. Und aus meiner Wahrnehmung stehen wir gerade gesellschaftlich durch Corona und durch die „black lives matter“ Bewegung an einem Punkt, an dem wir Systeme und Strukturen – privat wie beruflich - neu überdenken dürfen und sogar müssen. Oder wie Martin Booms, Direktor der Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur es beschreibt: „Das Virus erscheint als biologische Verkörperung einer viel allgemeineren ideellen Krise in unserer Gesellschaft“ und „nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern jeder und jede Einzelne ist daher jetzt aufgerufen, den eigenen Wertekompass zu überprüfen“.

 

 

Kennst du eigentlich deinen Wertekompass? 

 

Wenn ich zurückschaue und überlege, was mich die letzten 8 Wochen gelehrt haben, dann mehr denn je anzuerkennen, dass Leben und Zukunft nicht plan-und kontrollbar sind und ein Teil Unsicherheit immer bleiben wird. Und an dieser Stelle kommen deine Werte zum Tragen. Denn genau um dich durch dieses Dickicht zu navigieren, sind deine persönlichen Werte ein wichtiger Kompass. Ein tragendes Wertesystem nach dem du lebst, hält dich selbst im Inneren zusammen, schenkt dir Sicherheit, Stabilität und unterstützt dich beim Treffen von Entscheidungen. 

Doch was sind Werte überhaupt? 

 

 

Werte sind deine tiefsten Überzeugungen

 

Der Begriff Wert, engl. „value“ kommt vom franz. Verb „valoir“ „wert sein“ und beschreibt die Grundsätze und Vorstellungen, die wir durch wichtige Personen in unserem Leben oder durch kulturelle Prägungen aus Herkunft, Familiensystem etc. übernommen haben. Manche Werte haben sich auch im Laufe unseres Lebens entwickelt, durch unsere Erfahrungen und durch die Frage „wer will ich sein“. Jeder von uns hat ein individuelles Wertesystem, das uns prägt und an dem wir unser Leben ausrichten. 

 

Werte spiegeln das wieder, was du als essentiell wichtig für dein Leben empfindest, was für dich WERTvoll ist und was du leben möchtest. Dabei spielt auch deine Lebensphase in der du dich befindest eine Rolle. Obwohl Werte eine stabile Konstante in uns sind, sind sie veränderbar und werden unterschiedlich priorisiert. Vielleicht steckst du grade mitten in der Familienplanung und daher ist dir der Wert „Sicherheit“ besonders von Bedeutung. Oder angenommen du möchtest dich nochmal beruflich neu erfinden, dann geht es vielleicht mehr um Selbstverwirklichung. 

 

Du kannst dir vorstellen, dass deine Werte in dir wie eine Antriebsfeder deiner Handlungen sind und maßgeblich dein Verhalten, ob bewusst oder unbewusst, beeinflussen. Vielleicht kennst du solche Situationen? Jemand in deinem Kollegenkreis nimmt einen Fehler auf seine Kappe, um einen Kollegen, der gerade in Not ist, zu schützen? Fast automatisch fühlst du dich berührt und verbunden mit diesem Menschen? 

Oder du fängst mit jemandem im Supermarkt eine Diskussion an, weil er die Kassiererin völlig unnötig zur Schnecke macht, weil nur eine Kasse auf ist? 

Alles was mit dir in Resonanz geht ist ein Teil von dir. Und oftmals sind uns gerade Menschen spontan sympathisch, die ähnliche Werte teilen bzw. im Gegenteil steuern wir schneller in einen Konflikt mit Menschen, die gegen unsere Wertvorstellungen handeln. 

 

In meiner Arbeit erlebe ich häufig, dass sich Menschen Ziele setzen, hart dafür arbeiten und dennoch nicht oder nur kurzfristig zufrieden mit dem Erreichten sind. Der Punkt ist, wenn du deine inneren Antriebskräfte und deine Werte nicht kennst, oder ständig Dinge anstrebst, die dir überhaupt nicht entsprechen, wird es schwer, wirklich tiefe innere Erfüllung zu spüren. Das Gefühl von Sinn und Erfüllung speist sich maßgeblich daraus, ob du deinen Lebensstil, dein Verhalten und deine Entscheidungen im Einklang mit deinen Werten erlebst. 

 

 

3 Tipps für ein wertebasiertes Leben 

 

1. Entdecke deine Werte 

Wir möchten dich einladen, genau diese „Corona-Zeit“ zu nutzen, um dich wieder oder neu mit deinen Werten zu verbinden. Zu überlegen, was dir wirklich, wichtig ist in deinem Leben. Dazu haben wir dir ein Worksheet mit einer Übung und hilfreichen Reflexionsfragen erstellt, mit dem du dir Klarheit und Orientierung über deine Werte schaffen kannst. 

 

2. Teile deine Werte 

Werte schaffen ein Gefühl von Gemeinschaft. Wenn wir für bestimmte Werte einstehen, wie z.B. für Gerechtigkeit entwickeln wir mit Gleichgesinnten, die dieselben Werte teilen, automatisch ein „Wir-Gefühl“. Nicht jeder Mensch in deinem Umfeld muss deine Werte teilen, allerdings lohnt es sich, eine Bestandsaufnahme zu machen und deine Beziehungen näher zu betrachten. Wer teilt deine Werte, wer hat aus deiner Sicht total unterschiedliche Grundüberzeugen und wie wirkt das auf dein Leben? 

3. Nutze deine Werte 

Wenn du in Übereinstimmung mit deinen Werten lebst, kannst du sie als eine Art Wegweiser sehen, wenn du Entscheidungen triffst. Bei alltäglichen und „kleineren“ Dingen wie: was du isst, wie du kommunizierst, wem du auf Insta folgst genauso wie mit„größeren“ wie z.B. mit wem du dein Leben teilst oder welcher Beruf in welcher Firma wirklich zu dir passt. Frage dich also immer mal wieder in deinem Alltag: Entspricht das was du tust, deinen Werten? Berücksichtigst du bei deinen Entscheidungen deine Werte? Verbringst du deine Zeit mit Dingen, die dir wichtig sind? Inwieweit stimmt deine Lebensweise mit dem überein, an was du glaubst?

 

 

Viktor Frankl hat mal gesagt: "Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben." Wie wahr, oder? Was wäre also wenn....

• wir stärker reflektieren, wie wir „Wertschätzung“ vorleben, wie Freude an „Kreativität“ sichtbar gemacht oder wie unsere Begeisterungsfähigkeit andere inspirieren kann? 
•  wir uns wieder stärker mit unseren Werten verbinden, statt der reinen Zielerreichung hinterher zu rennen? 
•  wir dem Energie schenken, was uns wirklich wichtig ist und nicht dem, was wir glauben, was wichtig ist? 

 

Unsere Hypothese: wir würden eine neue Welt kreieren, in der wir die Alte nicht (mehr) vermissen und mit der wir uns identifizieren. 

 

Also worauf wartest du, schnapp dir dein Worksheet und los geht´s....

 

Alles Liebe,

Yvonne 

 

 

 

PS: 

Zum Thema „gute alte Zeiten“ und für alle, die etwas humorvolle Urlaubsnostalgie brauchen können, sag ich nur: "In der ersten Reihe sieht man Meer". Einfach herrlich... Hör dir gern dieses Intro zu einem wunderbaren Hörbuch, gesprochen von Bastian Pastewka, an: (https://www.youtube.com/watch?v=LCKeb_NA-Ns) 

 

 

Quelle:  

Martin Booms Direktor der Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur 

 

https://www.nzz.ch/meinung/corona-und-die-werte-warum-es-um-viel-mehr-geht-als-nur-um-eine-gesundheitliche-krise-ld.1546232