Mut tut gut

 

Warum solltest du diesen Blogartikel lesen?

Du möchtest mehr über die Bedeutung von Mut erfahren.

Du möchtest deine persönliche Definition von Mut erforschen.

Du willst wissen, wie du konkret mutiger in deinem Leben werden kannst.

 

 

„Lass ma´ an uns (selber) glauben,

ist mir egal, ob das verrückt ist,

und wer genau kuckt, sieht,

dass Mut auch bloß ein Anagramm von Glück ist“

 

MUT– drei Buchstaben, die so vieles beinhalten und eine Eigenschaft beschreiben, die wir alle brauchen in unserem Leben. Julia Engelmann benutzt in ihrem bekannten poetry slam Mut als Umschreibung für Glück und weist auf den Zusammenhang hin, im Glauben an dich und dein Potential auch dein Glück finden zu können. An dich selbst glauben, das ist tatsächlich eine Form von mutig sein, indem du vielleicht etwas wagst, was dir bisher noch nicht gelungen ist oder was du noch nie getan hast. 

 

Was bedeutet Mut für dich persönlich?

 

Der Gedanke an Mut kann für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben. Mutig zu sein kommt in allen Facetten, Formen und Größen vor. Denn Mut ist etwas sehr individuelles und situationsabhängiges. Für manche heißt es, eine Beziehung zu verlassen, die nicht funktioniert. Für andere bedeutet es, einen Job aufzugeben, um einem Traum zu folgen. Für wiederum andere sich zu trauen, in der Abteilungsrunde ein kritisches Feedback zu geben oder auch ein Kompliment zu machen. 

 

 

Die Bedeutung von Mut 

 

Das Wort Mut stammt ursprünglich von „mo“ (idogermanisch), was „einen starken Willen besitzen" und „sich mühen" bedeutet, sowie „mout“ (althochdeutsch), was „Sinn“, „Seele“ und „die Kraft des Wollens" bedeutet. 

 

Nachfolgend möchte ich eine Übersicht mit dir teilen, um Mut zu beschreiben: 

 

Mut ist… 

  • eine innere Haltung und zeigt sich im Verhalten. 
  • eine Gewohnheit und eine Tugend. 
  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in die eigene Kraft zu spüren.
  • etwas zu wagen, weil du denkst, dass es gut und richtig ist. 
  • über deinen Schatten zu springen. 
  • kritische Fragen zu stellen. 
  • sich für eine bestimmte Sache oder für andere Menschen einzusetzen. 
  • Angst zu haben und trotzdem zu handeln. 
  • aus vollem und tiefem Herzen leben.
  • eine Entscheidung. 

Mut ist nicht…

  • keine Ängste zu haben, sondern sie zu überwinden.
  • übermütig zu sein oder blind zu handeln.
  • Fähigkeiten von Superhelden- oder Superheldinnen zu haben.
  • gleichzusetzen mit Fehlerlosigkeit. 
  • draufgängerisch und immer „groß“ und „laut“ zu sein. 
  • angeboren, sondern kann trainiert werden. 

  

Mir gefällt die Beschreibung, dass Mut eine Gewohnheit und ein Muskel ist, den du trainieren kannst. Die meisten von uns werden nicht mutig geboren, daher sollten wir nicht erwarten, dass wir Mut ohne Übung auf magische Weise erwerben. Wie Brene Brown in ihrem Buch „The gifts of imperfection“ schreibt: 

 

„Mut ist eine Gewohnheit, eine Tugend: Man bekommt sie durch mutige Taten.

Es ist, als würdest du schwimmen lernen, indem du schwimmst. Mut lernt man durch Mut.“

 

Diese Grundtugend geht einher mit inneren Widerständen und Ängsten, die nach außen hin für andere Menschen gar nicht sichtbar sind. Ich will dir dazu ein Beispiel geben. Letztes Jahr habe ich mit verschiedenen Teams in meinen Workshops zum Kennenlernen in der Einstiegsphase eine Art „Bingo“ durchgeführt. Die Aufgabe der Teilnehmenden war es, zu verschiedenen Charaktereigenschaften und Präferenzen, eine passende Person in der Runde zu finden. Ein Aspekt auf dem Bingo-Zettel war: „Finde eine Person, die auf dich mutig wirkt“. Vielfach wurde mein Name in das Kästchen geschrieben, was ich sehr interessant fand. Denn ich selbst würde mich jetzt nicht unbedingt als besonders mutig bezeichnen. Denn auch nach 13 Jahren Selbständigkeit habe ich immer noch ein Gefühl von „Lampenfieber“, wenn ich als Coach oder Moderatorin vor Gruppen stehe. Was jeder sieht ist ein Coach der fachlich souverän am Flipchart steht - zumindest meistens. Was keiner sieht 

ist mein innerer Widerstand mich vielleicht manchmal nicht zeigen zu wollen oder mein nicht immer konstruktiver Dialog was ich alles nicht kann, den ich mit mir selbst führe. 

 

Mutig zu sein ist eine Verhaltensweise, die wir im Außen wahrnehmen, die sich aber im Inneren abspielt und meistens mit der Überwindung von inneren Widerständen und Ängsten zu tun hat.  

 

Was ich damit sagen will ist auch, dass wir Mut brauchen, um in unser volles Potenzial zu kommen und zu wachsen. Nicht umsonst heißt es: Life begins outside your comfort zone. ;)

Wer nie über seinen eigenen Schatten springt und mal etwas ausprobiert, der wird auch keine Erfolgserlebnisse haben - egal, ob im Beruf oder in der Partnerschaft. Wer beispielsweise nicht mutig zur eigenen Führungskraft geht und aktiv eine Gehaltserhöhung fordert, der bekommt bestimmt tendenziell auch keine. Wer nie das Risiko eingeht, sich wirklich einzulassen auf eine Partnerschaft, aus Angst Verlassen zu werden, wird nie wirkliche Liebe erleben. 

 

 

Angst hält dich zurück – Mut bringt dich voran 

 

Das Problem ist, dass uns oftmals unsere Ängste im Weg stehen. Wir bewerben uns nicht für einen neuen Job, weil wir befürchten, dass wir nicht gut genug sind. Oder wir verändern unser Leben nicht positiv, weil wir Angst vor dem Unbekannten haben. 

 

Kommt dir das bekannt vor? Das liegt daran, dass wir alle Angst haben. Es ist eine natürliche menschliche Emotion. Aber immer in Angst vor dem "Was wäre, wenn…" zu leben, kann uns in unserem beruflichen und privaten Leben zurückhalten.

 

Die Angst vor dem, was passieren könnte oder eine falsche Entscheidung zu treffen, kann dazu führen, dass in deinem Leben schlicht nichts passiert. Anstatt sich vorwärts zu bewegen, ziehen wir uns in eine sichere und warme Komfortzone zurück und vermeiden es, wichtige Lebensentscheidungen zu treffen.

 

Um unsere Ängste zu überwinden, bedarf es, in die Umsetzung zu kommen. Die US-Mutforscher Cynthia Pury und Charles Starkey überprüften die Tapferkeitszitate von 74 Empfängern der Carnegie-Medaille für heldenhafte Taten und fanden keine einzige Erwähnung der Worte Angst oder Sorge. Angst zu haben und trotzdem zu handeln ist eine Form von Mut.

 

Mut entsteht beim Machen 

 

Nachfolgend teile ich mit dir 3 Schritte, um deinen Mut-Muskel im Alltag zu stärken und mutig(er) zu werden. 

 

 

1. Überlege dir dein „Wofür?“

Nimm dir Zeit und denke darüber nach, wo und wofür du in deinem Leben mehr Mut brauchen könntest? Schreib dir deine Gedanken anschließend zu folgenden Reflexionsfragen auf: 

  • Was wäre in deinem Leben möglich und anders, wenn du dein Vorhaben umsetzt? 
  • Was hat dich bisher daran gehindert? 
  • Wie könntest du dich selbst ermutigen? (ermutigende Gedanken, Aktionen, Routinen…)
  • Was ist der erste Schritt, um dein mutiges Verhalten umzusetzen?
  • Wer könnte dich dabei unterstützen? 

 

2. Mache den ersten Schritt innerhalb von 72-Stunden 

Wenn du dir ein Mut-Vorhaben gesetzt hast, solltest du die 72-Regel beachten. Die Hirnforschung belegt inzwischen, dass alles, was du innerhalb von 72 Stunden umsetzt, eine 90-prozentige Chance auf Erfolg hat. Brauchst du länger, sinkt die Wahrscheinlichkeit sehr schnell gegen null.

 

3. Integriere Mutproben im Alltag 

Mutig sein übst du am besten kontinuierlich in kleinen Schritten, indem du dir regelmäßig vornimmst, über deinen Schatten zu springen. Hier ein paar Anregungen, was das bedeuten könnte: 

 

  • Bestelle im Restaurant etwas auf der Karte, was du sonst nie nimmst oder nehmen würdest.
  • Gib dem Vordrängler an der Kasse ein Feedback. 
  • Sprich die Frau oder den Mann an, den du toll findest. 
  • Lächle einen fremden Menschen an.
  • Fahre allein für ein Wochenende weg. 

 

Je mehr Erfolgserlebnisse du mit mutigem Handeln hast, umso mehr steigt dein Selbstvertrauen. 

 

Und denk dran: mutig sein sind genauso die „stillen“ Taten, wenn du deine Denkweisen bereit bist zu ändern, wenn du entscheidest zu bleiben in einer schwierigen Situation, wenn du dir selbst und deinen Werten treu bleibst und dich auf den Weg machst, dich und dein wahres Selbst zu entdecken. 

 

Wir brauchen Mut, wenn wir diese Welt zu einem besseren Ort machen wollen, wenn wir  andere inspirieren möchten, mitfühlend sein möchten. Wir brauchen Mut, wenn wir uns selbst mehr leben möchten, Vorhaben und Träume in die Tat umsetzen möchten und JA, wir brauchen auch Mut, um auf uns selbst zu hören und gut für uns zu sorgen.

 

Alles Liebe,

Yvonne

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