Lasst mich doch einfach alle mal in Ruhe!

 

Warum solltest du diesen Blogartikel lesen?

Du hast das Gefühl im Hamsterrad zu laufen und nur noch zu funktionieren.

Du hast bemerkt, dass du dich immer weiter von dir selbst entfernst.  

Du möchtest eine Möglichkeit kennen lernen, dir deiner Bedürfnisse (wieder) bewusster zu werden.

 

 

Kennst du auch dieses Gefühl nur noch stumpf zu funktionieren? Irgendwie allem und jedem gerecht werden zu müssen und dich selbst darüber komplett zu vergessen? Dieses Gefühl, wie eine Marionette zu sein, an der immer wieder, mal stärker, mal weniger stark, an den Fäden gezogen wird?

 

Ich nenne dieses Gefühl „zuppeln“. Denn dieser Ausdruck beschreibt mein Gefühl in diesen Situationen am besten. Ich habe das Gefühl, wie bei der Marionette, dass ständig irgendjemand oder irgendetwas an mir „zuppelt“ und ich darauf reagieren muss. Eine Aufgabe hier, eine Erwartung da und dann ist da auch noch mein eigener Anspruch alles auch möglichst perfekt zu machen, der dazu führt, dass das Fass droht nun endgültig überzulaufen. Manchmal tut es das auch und ich erkenne mich in meiner Reaktion darauf kaum noch wieder. Wer ist dieser Mensch?

 

In diesen „Zuppel-Situationen“ fühle ich mich wie betäubt. Ich funktioniere nur noch und bin auf eine gewisse Art und Weise regelrecht abgestumpft. Ein Schutzmechanismus, der mich das alles durchhalten und meistern lässt. Denn nach außen scheint es oft, als würde ich alles wunderbar hinbekommen oder zumindest irgendwie. 

 

Doch innerlich bin ich einfach nur noch müde. Fühle mich stagniert und wie in einem Vakuum. Ich sehe mich wie eine Figur in einem Film, die nichts mehr mit mir zu tun hat. Das Leben, das ich gerade führe, hat in einigen Facetten nicht wirklich mehr was mit mir zu tun. 

 

Ich wünsche mir nur noch eins: Endlich meine Ruhe! Ich wünsche mir diesen Knopf aus den Filmen, auf den man drückt und alles stoppt – FREEZE. Und dann… dann kann ich endlich mal wieder tief durchatmen und wieder einmal wirkliche Leichtigkeit spüren. Ein Gefühl, das schon lange nicht mehr zu Gast bei mir war. 

 

Diese Zeilen spiegeln mein Gefühl, welches mich mal einige Zeit begleitet hat, wider. Auch heute meldet sich dieses Gefühl noch ab und an. Vielleicht kennst du das auch und kannst Parallelen zu deiner aktuellen Situation finden oder Momenten, in denen dieses Gefühl sehr präsent ist.

 

 

Vier Gründe

 

Ich habe für mich vier Gründe identifiziert, die mich damals haben an diesen Punkt kommen lassen und die ich im Folgenden kurz mit dir teile, ohne sie weiter auszuführen:

  • Ich habe sehr stark nach den Erwartungen agiert, die andere an mich gestellt haben. Oftmals waren die größten Erwartungen auch die, die ich selbst an mich gestellt habe oder von denen ich dachte, dass andere diese an mich stellen.
  • Ich konnte mich nicht gut abgrenzen und habe schneller „Ja“ gesagt, als das ich überlegen konnte, ob ich es eigentlich leisten kann geschweige denn möchte.
  • Ich habe alles und jeden höher priorisiert als mein eigenes Wohl und meine eigenen Bedürfnisse. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
  • Ich habe Warnsignale (z. B. permanente Kopfschmerzen und Erschöpftheit, innere Unruhe) abgetan und sie als lästige Störfaktoren abgestempelt, die mich gerade daran hindern wollen leistungsfähig zu sein und irgendwie eliminiert oder ignoriert werden müssen.

Genau von diesen Erfahrungen berichten mir auch immer wieder Coaching-Klientinnen und -Klienten, die sich aktuell in einer ähnlichen Situation befinden. Besonders KlientINNEN. Kannst du dich hierin auch wiedererkennen? Anscheinend wiederholen sich also manche Dinge immer wieder und wir sind mit solchen Themen nicht allein. 

 

 

Ein Game Changer

 

Ein entscheidender Game Changer für mich war, mir bewusst zu werden, welches Bedürfnis ich versuche durch dieses Verhalten zu stillen und welche Bedürfnisse ich dafür opfere und auf Dauer nicht gestillt werden. Denn ehrlich gesagt war ich irgendwann so gefangen in dieser Schleife, dass ich nur reagiert habe. Für ein Bewusstsein und Wahrnehmen, welche Muster ich gerade immer wieder wiederhole, war kein Raum mehr. Ich habe das unbewusst gar nicht zugelassen.

 

Ich möchte dir mit den nachfolgenden Impulsfragen eine kleine Auszeit schenken, die dir die Möglichkeit bietet, in ein paar ersten Schritten wieder etwas mehr bei dir anzukommen und dir bewusst zu werden, um was es EIGENTLICH geht. Natürlich hat es sich hiermit nicht getan, aber die ersten kleinen Schritte sind bekanntlich die entscheidensten, wenn es darum geht, etwas für sich zu verändern.

 

Nimm dir hierzu eine halbe Stunde Zeit, schnapp dir dein Notizbuch und los geht´s:

  • Stell dir vor, wie du mal wieder ganz deutlich spüren kannst, dass du die Rolle der „Marionette“ einnimmst. Lass das Gefühl aufkommen. Und nun frag dich: Um was geht es eigentlich? Was treibt dich an, all dies zu leisten? Z. B. ich möchte anerkannt werden, ich möchte dazugehören, ich möchte gesehen werden, ich möchte geliebt werden…
  • Stell dir vor, du würdest nichts ändern und dich weiterhin so verhalten, wie du es jetzt tust. Und das für mindestens die nächsten fünf Jahre. Welches Gefühl meldet sich jetzt bei dir? Z. B. innerer Widerstand, Leere, Traurigkeit, Angst.
  • Welchen persönlichen Preis würdest du in den nächsten Jahren wohl zahlen, wenn du nichts änderst? Z. B. Gesundheit, unglücklich sein, Verlust von etwas…
  • Steht der „Gewinn“, den du für dich persönlich erzielen würdest, wenn du nichts änderst, in einem ausgewogenen Verhältnis hierzu?
  • Wenn ja: Triff bewusst die Entscheidung, ob du so weiter machen möchtest wie bisher.
  • Wenn nein: Mach dir deine wahren Bedürfnisse bewusst. Wenn du dich nicht so fühlen möchtest, wie möchtest du dich stattdessen fühlen? Was willst du EIGENTLICH? Was noch? Was entspricht dir wirklich und fühlt sich für dich stimmig und somit authentisch an?
  • Wie kannst du all dem mehr Raum geben? Was könntest du konkret tun? Wie könntest du deine Bedürfnisse auch stärker nach außen kommunizieren? Wer oder was kann dich dabei unterstützen?

 

 

Wahres Wachstum, wahre Stärke, wahre Ruhe… all das wirst du nie im Außen finden, sondern nur bei dir. Veränderung beginnt immer in dir und strahlt erst dann ins Außen. Also suche nicht länger im Außen, komm heim, zu dir. Werde dir bewusst, gewinne Klarheit, schärfe deinen Fokus und lebe dann genau dies im Außen, denn nur dann wirst du im Außen finden, was du dir im Inneren zutiefst wünschst und wirklich dir entspricht.

 

Ich wünsche dir eine wunderbare Zeit, dass du auf dich achtest, dir bewusst wirst und dir erlaubst, dich immer öfter höher zu priorisieren als all die anderen Dinge um dich herum, denen du denkst entsprechen zu müssen. 

 

Alles Liebe,

Sabrina

 

 

 

P.S. 

 

Und wenn du dich mal wieder in einer „Zuppel-Situation“ befindest und dich wie eine Marionette fühlst, sag innerlich oder auch gerne laut „STOPP!“ und frag dich „Um was geht es hier EIGENTLICH?“. Lass dies zu einem Ritual werden, das dir erlaubt, dein Bewusstsein zu schärfen und Veränderung überhaupt möglich zu machen.

 

 

P.P.S

 

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